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Krebsliga ZürichRückblick auf unsere Mitgliederversammlung
News

Mitgliederversammlung 2025 der Krebsliga Zürich

25. Juni 2025

Im Zentrum der Mitgliederversammlung stand der Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024: mit strategischen Themen, Einblicken in die tägliche Arbeit und einer persönlichen Begegnung mit zwei Betroffenen. Sie sprachen offen über ihr Leben mit Fatigue, einem oft unsichtbaren, aber einschneidenden Symptom.

Rund 110 Teilnehmende kamen dazu am 3. Juni 2025 im Alterszentrum Hottingen zusammen. Präsidentin Esther Girsberger eröffnete die Versammlung mit einem herzlichen Dank für das grosse Interesse. 
 

Einblick in das vergangene Jahr  

In ihrem Jahresbericht blickte Präsidentin Esther Girsberger auf die prägenden Entwicklungen 2024 zurück. Ein Schwerpunkt lag auf dem Thema «Arbeit und Krebs»: Die Krebsliga Zürich organisierte dazu einen öffentlichen Anlass bei Swiss Re, der deutlich machte, wie herausfordernd der berufliche Wiedereinstieg nach einer Krebserkrankung ist und wie wichtig unterstützende Rahmenbedingungen sind. 

Auch politisch war die Krebsliga Zürich aktiv: Auf kantonaler wie nationaler Ebene thematisierte sie Versorgungslücken und brachte ihre Expertise in gesundheitspolitische Diskussionen ein. Zudem wird die Forschungsförderung neu ausgerichtet: Nach dem Ende der langjährigen Zusammenarbeit mit der Kantonal-Zürcherischen Krebskommission erarbeitet eine Vorstandsarbeitsgruppe ein zukunftsfähiges Konzept. 

Geschäftsführerin Andrea Bazzani blickte in ihrem operativen Jahresrückblick auf ein intensives Jahr zurück: Über 3’300 Beratungsstunden leistete das Team «Persönliche Beratung und Unterstützung» – für Krebsbetroffene in oft herausfordernden Lebenslagen. Erstmals wurde ein Praktikumsplatz für Studierende der Sozialen Arbeit geschaffen. 

Auch das Zentrum für Psychoonkologie und ambulante Onkologische Rehabilitation wurde rege genutzt: 638 Personen nahmen die individuell abgestimmten Angebote in Anspruch. Die Begegnungszentren zählten rund 6’700 Besuche, zunehmend auch von Angehörigen. Neu finden Angehörigentreffen auch in Winterthur statt. Das Kursangebot zu Fatigue wurde auf sechs Kurse ausgeweitet. 
 

Finanzen und Entscheide 

Finanziell blickt die Krebsliga Zürich auf ein stabiles Jahr zurück. Daniel Meier, Leiter Zentrale Dienste, präsentierte eine Jahresrechnung mit einem Betriebsertrag von 5.4 Millionen Franken und einem erfreulichen Jahresergebnis von 883’000 Franken. 68 Prozent der Ausgaben flossen direkt in Angebote für Krebsbetroffene.  

Die Mitglieder genehmigten alle Traktanden einstimmig, darunter auch die offizielle Namensänderung in «Krebsliga Zürich». Mark Haefner wurde als Vorstandsmitglied bestätigt, neu gewählt wurde Alexander Bär, Biologe und Gesundheitsökonom. 
 

Fatigue – «das unsichtbare Symptom» 

Ein berührendes Interview mit den Krebsbetroffenen Gisela und Martina sowie Pflegefachfrau Michèle Künzle bildete den Abschluss des Abends. Offen schilderten die beiden Frauen, wie Fatigue ihren Alltag prägt, eine chronische Erschöpfung, die von aussen oft nicht sichtbar ist. 

Martina erklärte, wie sie ihr Leben umstellen musste: Früher multitaskingfähig, plant sie heute jeden Schritt. Alles hat ein «Preisschild». Bei Überforderung droht ein «Crash» mit Gliederschmerzen und Übelkeit. Die Akzeptanz dieser Grenzen war ein schmerzhafter, aber befreiender Prozess: «Es ist ein Annehmen, kein Aufgeben. Ich habe nicht nur überlebt, ich lebe.» 

Auch Gisela beschrieb eindrücklich, wie sich ihr Leben verändert hat: Als «Duracell-Hase» vor der Krankheit war sie stets in Bewegung. Heute plant sie ihre Tage streng begrenzt. Ein paar Stunden Arbeit, dann Rückzug und Ruhe. «Wenn ich nicht rechtzeitig runterfahre, beginnt mein ganzer Körper zu zittern, und ich finde keine Ruhe mehr.» Trotz der Erschöpfung arbeitet sie weiter, weil ihr die Struktur guttut und sie sich nicht vom Alltag ausschliessen will. 

Martina empfand die Fatigue-Gruppe der Krebsliga Zürich als entlastend: Dort könne sie einfach sein, ohne sich erklären zu müssen. «Ein Bild aufrechtzuerhalten, das nicht mehr meiner Realität entspricht, kostet sehr viel Energie», sagte sie. In der Gruppe sei das nicht nötig. 

Zum Schluss der Mitgliederversammlung bedankte sich Esther Girsberger herzlich bei Gisela, Martina und Michèle für das bewegende Gespräch. Beim anschliessenden Apéro nutzten viele Gäste die Gelegenheit zum Austausch und liessen den Abend in anregender Atmosphäre ausklingen. 

Den ausführlichen Bericht zu unserer Mitgliederversammlung können Sie im nachfolgenden Protokoll nachlesen: