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Krebsliga ZürichCancer Ghosting

Cancer Ghosting

Krebs verändert alles. Die Krankheit wirft die Betroffenen aus der Bahn, macht Angst, traumatisiert. Kann es dann noch schlimmer kommen? Leider ja. Zum Beispiel, wenn Freunde oder Familienangehörige von heute auf morgen jeglichen Kontakt abbrechen. Man nennt das «Cancer Ghosting». Aber weshalb wenden sich Menschen ab? Und was kann man dagegen tun?

Zwei von drei Krebsbetroffenen erleben laut einer Studie des sozialen Netzwerks «War on Cancer», dass eine Person aus dem Freundeskreis oder der Familie die Beziehung abbricht. Ohne zu sagen, weshalb. Gerade in einer Zeit, in der jemand wie nie zuvor auf seine Nächsten angewiesen ist, auf Unterstützung, Trost und Halt, erscheint es grausam, wenn sich das nahe Umfeld aus dem Staub macht. Es lohnt sich jedoch der Versuch, Cancer Ghosting zu verstehen. Denn darin liegt das Potenzial, Aufklärung zu leisten und Ghosting vorzubeugen.
 

Vielfältige Beweggründe

Die Gründe für einen Rückzug sind so unterschiedlich, wie wir Menschen es sind:

  • Man hat Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
  • Die Nachricht löst überwältigende, überfordernde Gefühle aus.
  • Wenn Menschen bereits traumatische Erlebnisse mit Krebs hatten, schützen sie sich vor einer erneuten Konfrontation.
  • Man hat Schuldgefühle, weil es einem selbst gerade so gut geht.
  • Man denkt, die erkrankte Person brauche nun vor allem Ruhe und Zeit für sich selbst.
  • Befinden sich Menschen selbst in einer Krise, sind sie oft nicht in der Lage, jemand anderen zu unterstützen.
  • Schliesslich kann es auch sein, dass eine Freundschaft ausschliesslich auf einer gemeinsamen Aktivität beruhte, die nun nicht mehr möglich ist, oder man hat die Bedeutung der Freundschaft grundsätzlich falsch eingeschätzt.

Wie man mit Ghosting am besten umgeht

Viele Krebsbetroffene beweisen Grösse, indem sie für ihre Ghoster Verständnis aufbringen. Es ist tatsächlich auch hilfreicher, davon auszugehen, dass Ghoster ihre Gründe und Probleme haben, anstatt zu denken, dass man ihnen egal sei. Wenngleich die Traurigkeit über den Verlust dadurch nicht weniger wird. «Ghosting kann irritierend bis sehr verletzend sein», sagt Dr. med. Edith Greiner, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie bei der Krebsliga Zürich. Sie rät Betroffenen, auf Menschen, die ihnen wichtig sind, zuzugehen, ihnen zu sagen, was ihr Wegbleiben auslöst, sie nach dem Grund für den Rückzug zu fragen. Gleichzeitig lohnt es sich, positiv auf diejenigen zu fokussieren, die geblieben sind.
 

Was kann ich für eine befreundete, an Krebs erkrankte Person tun?

Das Wichtigste ist: da sein, fragen und zuhören. Finden Sie heraus, was die betroffene Person braucht, denn jede reagiert individuell auf die Diagnose. Mit Fragen kann man nichts falsch machen. Man darf auch seine eigene Ratlosigkeit ansprechen. Hauptsache, man ist da und zieht sich nicht zurück. Oder man erklärt, weshalb man etwas Zeit für sich braucht. Ausserdem gilt: keine Angst vor Banalitäten. Über die Erkrankung reden ist wichtig, aber auch eine gelebte und alltägliche Normalität beim Kochen, Spazieren oder Reden über Hobbys und andere Themen. Und wenn man selbst zu den Ghostern gehört? Es ist nie zu spät, sich wieder zu melden und darüber zu sprechen, weshalb man sich abwandte

Die psychoonkologischen Angebote der Krebsliga Zürich:
Praxis für Psychoonkologie

Wir bieten Ihnen als Betroffene oder Angehörige in der psychoonkologischen Praxis der Krebsliga Zürich psychotherapeutische Unterstützung. Zur Anwendung kommen unterschiedliche Therapieansätze, je nach Symptomen und Krankheitsbild. Im ersten Gespräch erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen die Bereiche, in denen Sie Unterstützung wünschen und benötigen. Dabei klären wir, in welchem Umfang wir Sie und Ihr Umfeld entlasten können. Das Angebot reicht von einzelnen Beratungsgesprächen bis hin zur intensiven psychotherapeutischen Begleitung.

Wir sind gerne für Sie da – kontaktieren Sie uns:
Telefon +41 44 388 55 20
E-Mail zentrum@krebsligazuerich.ch


Selbsthilfegruppen

Es kann sehr hilfreich sein, sich mit anderen Menschen auszutauschen, die in einer ähnlichen Lebenssituation stehen. Allein die Erkenntnis, dass andere ähnliche Gedanken und Probleme haben, kann Betroffenen wie auch Angehörigen guttun. Jetzt Austausch finden: krebsligazurich.ch/selbsthilfegruppen.